Einheimische Lurche - Amphibien

einheimische Amphibien (Lurche)

Amphibien (Lurche) sind eine faszinierende Wirbeltierklasse und sie besiedeln mit Ausnahme der Arktis und Antarktis alle Klimazonen unserer Erde.

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Die Wirbeltierklasse Amphibia umfasst (Stand im Juni 2018) drei Ordnungen, die Froschlurche (Anura) mit 6.932 Arten, die Schwanzlurche (Caudata) mit 720 Arten und die eher an große Regenwürmer erinnernden Blindwühlen (Gymnophiona) mit 208 Arten. Sie sind die ursprünglichste Klasse der (zumeist) vierfüßigen Landwirbeltiere. Die heute lebenden Arten werden zu 3 Ordnungen „gestellt". Die Gliedmaßen der Blindwühlen (Gymnophiona) sind völlig reduziert, so dass die Tiere Regenwürmern ähneln. Mit jeweils 4 Gliedmaßen und in der Regel 4-fingrigen Händen sowie 5-zehigen Füßen sind die Schwanzlurche (Caudata) und Froschlurche (Anura) ausgestattet. Alle Amphibien besitzen eine drüsenreiche, oftmals feuchte, nackte Haut.

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Für den Beobachter äußerlich nicht sichtbar bleibt eine Reihe anatomischer und physiologischer Gemeinsamkeiten. Amphibien atmen durch Kiemen, Lungen und durch die Haut. Weitere Übereinstimmungen des Körperbaues sind die weitgehende Strukturgleichheit des Innenskeletts, der Bau der Netzhaut des Auges, der Bau der Ausscheidungs- und Geschlechtsorgane sowie des Kreislaufsystems.

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Die Körpertemperatur der Amphibien ist weitgehend von der Umgebungstemperatur abhängig. Sie sind also nicht in der Lage, wie etwa der Mensch, Eigenwärme zu produzieren und die Körpertemperatur in Grenzen konstant zu halten. Die Körpertemperatur wird verhaltensmäßig, also durch das Aufsuchen entsprechend temperierter Örtlichkeiten, reguliert. In der Regel setzen Amphibien Eier (Laich) ins Wasser ab, die von gallertigen Hüllen umgeben sind. Bei den Schwanzlurchen verschmelzen Samen- und Eizelle (Befruchtung) zumeist im Mutterleib (innere Befruchtung), bei den Froschlurchen unmittelbar bei der Eiablage (äußere Befruchtung). Nach der Embryonalentwicklung schlüpfen aus den Eihüllen Larven (bei den Froschlurchen Kaulquappen genannt), die durch Außen- oder Innenkiemen in der Lage sind, den im Wasser vorhandenen Sauerstoff zu atmen.

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Sie machen nach unterschiedlich langer Dauer eine Verwandlung (Metamorphose) durch. Dabei vollziehen sich körperbauliche und physiologische Veränderungen, die ein anschließendes Landleben ermöglichen.

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Auch unsere heimische Amphibienwelt kann mit erstaunlichen Phänomenen aufwarten: Das Weibchen des Feuersalamanders Salamandra salamandra (Fam.Salamandridae) gebiert bereits weit entwickelte Larven, die es z.B. in die Kolke kleiner Fließgewässer absetzt. Die Männchen der Geburtshelferkröte Alytes obstetricans (Fam. Alytidae) übernehmen während eines nahezu artistischen Paarungsspiels das befruchtete Gelege von der Partnerin, tragen (und beschützten) es, um die Hintergliedmaßen geschlungen, bis zur Schlupfreife der Larven, die dann in Bachläufe ins Wasser entlassen werden. Und nicht zuletzt sei an die interessanten Balztänze der „tropisch-bunten“ Bergmolchmännchen Ichthyosaura alpestris (Fam. Salamandridae) erinnert, die sie dem geduldigen Beobachter in Kleingewässern bereits im zeitigen Frühjahr präsentieren!

Text: Andreas Nöllert

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